Neuigkeiten aus der Ukraine

Wir hören fast jeden Tag in den Nachrichten neue Meldungen aus der Ukraine. Hier berichten wir von den Waisenhäusern “NBH” und “ZuBS” und von persönlichen Freunden in Ukraine.

Wir wollten kein Kriegsbild publizieren, so ist dieser runde Tisch mit dem Ukrainischen Präsidenten umgeben von Europäischen Regierungsvertretern Sinnbild für die aktuelle Situation in der Ukraine.

Kherson
Kherson ist unter Russischer Verwaltung (und somit auch ZuBS). Die ukrainischen SIM-Karten funktionieren in Kherson nicht mehr, das lokale Mobilfunktnetz funktioniert mit Russischen SIM-Karten.
Ukrainisches und Russisches Geld wird parallel verwendet, wobei Ukrainisches Bargeld am Verschwinden ist. Es ist unmöglich hrv von den Bankomat (ATM) zu bekommen. Man kann jedoch hrv in Rubel umtauschen. Wechsel Kurs beträgt 1:1.
Tatjana Grigorievna (Direktorin von ZuBS) berichtete, dass sie Nahrungsmittel und Medikamente von der Verwaltung der Region Kherson bekommen.
Momentan kann man von der Ukrainischer Seite nicht in die Region Kherson einreisen, nur von der Krim.

Das heisst, sollte Vika im August nach Nikolaiev reisen, würde sie ZuBS nicht besuchen können.

Chernovtsy
NBH ist in Chernovtsy. Langsam kündigen mehr und mehr Mitarbeiterinnen von NBH. Sie werden von lokalen Krankenschwestern ersetzt. Sie wollen nicht in Chernovtsy arbeiten. Zu weit von zu Hause weg. Da Nikolaiev jetzt Frontzone im Krieg ist, werden die Kinder nicht zurück gebracht. Es ist zu befürchten, dass NBH sich für lange Zeit in Chernovtsy bleiben wird und langsam wird aus NBH jetzt CBH.

Nikolaiev
Lange war es ruhig in Nikolaiev. Seit ein paar Tagen gibt es aber wieder Beschüsse. Angriffe auf Kiev und Odessa gibt es fast täglich.
Trinkwasser wird immer noch im Lastwagen geliefert/verteilt. Die Quelle war ein Fluss im nun Russische besetzten Gebiet und diese Leitung sei beschädigt. Es gibt Wasser in den Leitungen für WC-Spühlung und zum Waschen, aber nicht zum Trinken.
Viktoriya Dobrzhynska betreibt ein Schuhgeschäft auf dem Markt in Nikolaiev. Die Verkäuferin war in den Westen geflohen und so blieb das Schuhgeschäft seit Monaten geschlossen. Die gute Nachricht ist, dass Vika’s Angestellte zurück ist und am kommenden Wochenende kann das Geschäft geöffnet und Schuhe können wieder verkauft werden.

Galya Barbulat, eine Freundin von Viktoriya Dobrzhynska, welche auch schon für den Verein gearbeitet hatte, war einige Wochen in Deutschland bei ihrem Ehemann. Nun ist sie aber wieder zurück nach Kharkov gereist (ganz im Osten der Ukraine). Galya hilft ihre Mutter bei der Pflege ihres Vaters (er hatte einen Schlaganfall).