Ukraine – Sorgen um die Griwna
Das Land gehört zu denen, die am härtesten getroffen wurden: Nur mit Hilfe von über 16 Mrd. $ vom IWF wendete die Ukraine den Bankrott ab. Im ersten Quartal schrumpfte die Wirtschaftsleistung um 20,3 Prozent des BIP zum Vorjahr und damit so stark wie nie. Von April bis Juni gab es nur eine leichte Verbesserung – hier fiel ein Minus von 18 Prozent an. Der IWF geht für das Gesamtjahr von einem Rückgang um 14 Prozent aus.
Das vom Stahlexport abhängige Land leidet unter der eingebrochenen Nachfrage -im Juli ging die Produktion um 30,4 Prozent zurück. Zudem ist das Bankensystem fragil: Die Regierung hat bisher drei Banken mit insgesamt umgerechnet 1,26 Mrd. $ gestützt, 17 Institute sind unter Kontrolle der Zentralbank. Dass vor den Wahlen im kommenden Januar politischer Stillstand herrscht, behindert eine Erholung zusätzlich.
Zudem belastet die schwache Landeswährung Griwna. Sie verlor im vergangenen Jahr 37 Prozent zum Dollar und ist weiter im Sinkflug – in den vergangenen zwei Monaten hat sie erneut rund zehn Prozent eingebüßt. Die Zentralbank interveniert praktisch täglich, um die Währung zu stützen. In der Bevölkerung wächst dennoch die Unruhe: Am vergangenen Freitag bildeten sich vor Banken lange Schlangen, als viele Bürger versuchten, an Dollar zu kommen.
Quelle: http://nachrichten.finanztreff.de/