Informationen über Ukraine (aktualisiert)
Die Ukraine ist seit 1991 eine unabhängige Republik.

Sie ist in 24 Regionen unterteilt.

Die Bevölkerung beträgt ungefähr 50 Millionen Einwohner und lebt auf einer Landfläche von ca. 600’000 km2. Die Hauptstadt ist Kiev (Kyiv).

Die Ukraine grenzt an die folgenden Länder an: Weissrussland, Ungarn, Moldawien, Polen, Rumänien, Russland und die Slowakei. Die Ukraine hat Küsten am Schwarzen Meer und am Asowschen Meer.

Wie die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) des Eidgenössiches Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) die Ukraine sieht
Mit dem Zerfall der Sowjetunion zerbrach eine grossflächig integrierte Wirtschaftsstruktur. Administrative Grenzen wurden zu Landesgrenzen und unterbrechen oder behindern die vorher existierenden semi-globalen (bzw semi-kolonialen), regionalen und lokalen wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Beziehun-gen. Ausgleichsmechanismen in Form von Subventionen versiegten. Der wirtschaftliche Einbruch (zum Teil heute noch real auf 30 – 40% des vorherigen pro Kopf Einkommens) führte zu Stagnation bis teilweise Zerfall der produktiven und sozialen Infrastruktur, hoher Arbeitslosigkeit, Desindustrialisierung und Rückkehr in die Subsistenzwirtschaft. Damit verbunden sind wichtige Mängel in Regierungsführung wie Machtmissbrauch und wachsende Korruption.
Grosse Unterschiede bestehen zwischen den Staaten der ehemaligen Sowjetunion betreffend Ressourcenausstattung, Diversität der Wirtschaft, dem Zugang zu Energie, Rohstoffen und Absatzmärkten und somit bezüglich Wille und Möglichkeiten, den Uebergang zu Demokratie und Marktwirtschaft zu schaffen. Alle Länder weisen grosse Stadt – Land Unterschiede und enorme Einkommens- und Vermögensgefälle auf. Als Folge der sowjetischen Besiedlungspolitik, der stalinistischen Deportationspolitik, der wirtschaftlichen Folgen des Zusammenbruchs der Sowjetunion und von Konflikten ist eine erhebliche interne Migration im Raum der ehemaligen Sowjetunion zu verzeichnen (u.a. Rückwanderung von über 8 mio. ethnischer Russen in die russische Föderation; über 1 mio. Flüchtlinge und intern Vertriebene als Folge von Konflikten im Südkaukasus). Mit Arbeitslosigkeit und mangelnden Perspektiven einher gehen Korruption, Drogenhandel und -konsum, HIV/AIDS, Tuberkulose, Prostitution, Frauen- und Kinderhandel sowie wirtschaftlich bedingte saisonale und permanente Migration vorwiegend nach Russland.
Hintergrundinformationen
Seit der Unabhängigkeit 1991 versucht die Ukraine, ihre Beziehungen zum Westen zu stärken und zugleich eine Konfrontation mit dem wichtigsten Handelspartner Russland zu vermeiden. Unter dem früheren Präsidenten, Leonid Kutschma, verlief der Transitionsprozess langsamer als in anderen zentral- und osteuropäischen Ländern. Die 1994 in Angriff genommene Privatisierung brachte nur bescheidene Wachstumsimpulse. Das politische, administrative und wirtschaftliche System litt stark unter der Korruption und die Wirtschaft erholte sich nur langsam von der Transitionsrezession. Nach einem Jahrzehnt der Kontraktion wuchs die ukrainische Wirtschaft ab 2000 in raschem Tempo und konnte 2004 sogar zweistellige Wachstumsraten verzeichnen -, teilweise dank gestiegenen Weltmarktpreisen für Stahl. Nach massiven Protesten der Bevölkerung gegen Wahlfälschungen während der Präsidentschaftswahlen Ende 2004 gelang es der Opposition – einer Koalition von Reformkräften unter der Führung von Viktor Juschtschenko – die Macht zu erlangen. Es ging bei dieser Wahl um die Auseinandersetzung zwischen zwei Wertsystemen: Juschtschenko stand für die westlich orientierten, reformwilligen Kräfte, während sein Gegenspieler Janukowitsch die post-sowjetische Nomenklatur verkörperte, die den Staat und seine Ressourcen in den Dienst einer kleinen Elite stellte. Die „orange Revolution“ hat sich positiv auf das Selbstbewusstsein der Bevölkerung ausgewirkt und die Zivilgesellschaft gestärkt; der denkwürdige Wahlsieg war ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer pluralistischen Demokratie. Wichtige politische und wirtschaftliche Reformanliegen wurden im konfliktgeladenen Klima des Jahres 2005 jedoch kaum vorangebracht. Die soziale Lage des Landes bleibt weiterhin kritisch, die Hälfte der Bevölkerung lebt unter der Mindesteinkommensgrenze. Der Zugang zu medizinischer Versorgung und Bildung ist nicht umfassend gesichert. Auch die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Tschernobyl-Katastrophe , die sich am 26. April 2006 zum zwanzigsten Mal jährte, sind noch nicht bewältigt.
Zahlen und Fakten
- Fläche: 603’700 km2
- Bevölkerung 2004: 48’400’000
- Bevölkerungsdichte: 80,2 per km2
- Bevölkerungswachstum (geschätzt): – 0,7% pro Jahr
- Säuglingssterlichkeit < 5 Jahre: 2,2%
- Lebenserwartungen Männer 2005 (geschätzt): 64 Jahre
- Lebenserwartungen Frauen 2005 (geschätzt): 75 Jahre
- Analphabetismus: unter 5%
- Bruttosozialprodukt BSP: US$ 60’300 Mio.
- BSP je Einw. 2004: US$ 1260
- Arbeitslosigkeit 2004: 3,8% (inoffiziel: 9-10%)